Der Fall Straus
Leo Fall (1873-1925) und Oscar Straus (1870-1954) sind neben Franz Lehár (1870-1948) und Emmerich Kálmán (1882-1953) die bedeutendsten Vertreter der sogenannten Silbernen Ära der Operette, ihre Stücke dominierten die Bühnen vor dem Ersten Weltkrieg ab 1905 und in der Zwischenkriegszeit. Während Lehár nach seinem Initialerfolg der Lustigen Witwe (1905) ausschließlich die sentimental-dramatischen Elemente der Operette weiterentwickelte, komponierten die Kollegen Fall und Straus auch immer wieder freche Stücke, die deutlich an den Geist Offenbachs anschlossen. Fall und Straus haben ihre erfolgreiche Laufbahn am Theater auch beide am Kabarett begonnen: Fall war Hauskomponist im Kabarett „Böse Buben“ im Berliner Künstlerhaus, Straus im berühmten Berliner „Überbrettl“. Operetten wurden während der 1920er Jahre oft als glitzernde, verrückte Revuen mit viel Personal und aufwändigen Kostümen inszeniert: Die wilden Zwanziger wollten es auch wild, verrucht und opulent auf der Bühne.
Wir wollen in dem Abend Der Fall Straus vor allem die ironisch-frechen Seiten der Stücke von Fall und Straus zeigen, die mit ihrem kabarettistischen Charakter gut in die Kammeroper und zu einem Silvesterabend passen. Immer kreisen sie um die zwischenmenschlichen Nöte, Paare finden zusammen oder driften auseinander, bleiben mit einer kleinen Sehnsucht allein oder finden ihr Glück nach der Mode. In einer Bar – wo sonst? – treffen diese Figuren mit unterschiedlichsten Beziehungsproblemen aufeinander, lösen sie oder nehmen neue mit nach Hause. Ein witziger, skurriler Ausflug in die Welt der Silbernen Operette.
Christoph Huber, Musikalische Leitung (30.12.) & Arrangements
Katharina Müllner, Musikalische Leitung (31.12.)
Mika Blauensteiner, Szenische Einrichtung
Axel E. Schneider, Kostüme
Franz Tscheck, Licht
Milena Arsovska, Sopran
Miriam Kutrowatz, Sopran
Sofia Vinnik, Mezzosopran
Jan Petryka, Tenor
Timothy Connor, Bariton
Orchester Wiener Salonmusiker
Donnerstag, 30. Dezember 2021, 19:00 Uhr bis ca. 20:30 Uhr (keine Pause)
Freitag, 31. Dezember 2021, 17:00 Uhr bis ca. 18:30 Uhr (keine Pause)